Winter-Wurzel-Wunder!
Pastinake ist eins meiner Lieblings Lebensmittel seit ich mich LCHF ernähre, und so freue ich mich auch jetzt wieder über das schmackhafte Wintergemüse. Es ist so wandelbar und so vielseitig – verwundert jetzt sicher nicht, dass mir noch einige Rezepte mit Pastinake im Kopf herumschwirren 😉. Allerdings muss ich zugeben, dass diese Liebe noch recht frisch ist. Vor LCHF wusste ich nicht einmal, dass es diese Rübe gibt und erst recht nicht, wie sie sich von ihrem äußerlichen Zwilling, der Petersilienwurzel, unterscheidet. Tatsächlich sind der Geruch und eine etwas andere Wurzelform die Kriterien, an der man die beiden auseinanderhalten kann. Während Petersilienwurzel eher scharf riecht, ist der Geruch von Pastinake süßlich-mild. Das verstärkt sich übrigens noch nach den ersten Frösten, denn wird die Pastinake nach oder während frostiger Zeiten geerntet, wird sie milder.
Bezeichnung:
Pastinake, Pastinak, Hammelmöhre, Hirschmöhre, Moorwurzel, Germanenwurzel
Herkunft:
Pastinaken sind schon lange in Europa bekannt und beliebt, gelten sie doch als süße Komponente zu herzhaften Mahlzeiten. Als wildes Gemüse dürften sie schon unsere Urahnen gekannt haben, als sicher überliefert gilt, dass bereits Kaiser Tiberius (42 v. Chr. – 37 n. Chr.) die „Germanenwurzel“ an seinen kaiserlichen Tisch orderte!
Saison:
Von Oktober – März sind Pastinaken gut zu bekommen, von November – Februar haben sie Hauptsaison.
Was macht die Wurzel so besonders:
Sie ist süßlich im Geschmack und verfügt über gute Bindeeigenschaften. Das macht sie zum idealen Partner für Pürees, Knödel und Gnocchis (Rezepte dazu findest du unten).
Die enthaltene Stärke ist Inulin, ein Kohlenhydrat, das vom Menschen nicht so ohne Weiteres verdaut werden kann. Erst im Dünndarm wird es abgebaut und beeinflusst dabei den Blutzuckerspiegel nicht. Das macht die Pastinake zu einem optimalen Lebensmittel für eine Low Carb High Fat Ernährung. Natürlich hat Pastinake insgesamt schon eine Wirkung auf den Blutzucker, aber eben eine sehr geringe und ihrem Ruf, ein für LCHF zu stärkehaltiges Wurzelgemüse zu sein, wird sie nicht gerecht. Die Uni Hohenheim berechnet daher auch (entgegen anderer Online-Rechner) meiner Meinung nach folgerichtig den Kohlenhydratgehalt von gegarter Pastinake auf 2 g KH/ 100 g.
Pastinake überzeugt eher durch ihren feinen, anpassungsfähigen Geschmack, als durch herausragende innere Werte. Zwar liefert die Rübe rund 10 mg Vitamin C und auch Kalium, Calcium und Magnesium sind vertreten, aber Pastinake ist jetzt nicht die Nährstoffbombe schlechthin.
Einkauf und Lagerung:
Geschätzt und angebaut wird das Gemüse besonders von Biobauern. Das Gemüse ist wiederstandfähig und lässt sich leicht kultivieren. Allerdings hat es eine etwas längere Anbauzeit: von der Aussaat bis zur Ernte vergehen 6-7 Monate. Achte beim Einkauf auf möglichst kleine Pastinaken, diese sind in der Regel fester und weniger holzig. Pastinaken sollten kühl, dunkel und etwas feucht gelagert werden, ebenso wie Möhren. Es eignet sich daher die befeuchtete Sandkiste im Keller, oder du wickelst die Pastinaken in ein feuchtes Tuch und lagerst sie im Kühlschrank. Auf diese Weise sind sie mehrere Wochen haltbar. Alternativ kann das Gemüse blanchiert und eingefroren werden.
Verarbeitung:
Ob gekocht, gedämpft, gebacken oder auch roh – Pastinaken können auf viele Arten zubereitet werden.
Die Zubereitungszeiten im Detail:
- Kochzeit in Wasser: 8 – 10 Minuten
- Dünsten und Dämpfen: 12 – 15 Minuten
- Im Backofen: 30 Minuten bei 180 °C
Schale, Wurzel und Blüte sind essbar!
Rezepte
Low Carb Klößchen in Papaya-Speck-Soße
Buntes Ofengemüse mit Schweinefilet vom Grill